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"Indigene Völker brauchen unsere Solidarität!"

16. Apr 2008

In seinem Brief an die Bundeskanzlerin fordert der Generalsekretär von pax christi unter Berufung auf einen entsprechenden Beschluss der letzten Delegiertenversammlung Kanzlerin und Bundeskabinett auf, "gerade auch anläßlich Ihrer bevorstehenden Lateinamerika-Reise: widmen Sie der Grundrechts-Position Indigener Völker, die der ILO-Konvention 169 zu…

In dem Brief heißt es:

Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin Merkel,
die Bundesregierung leistet wichtige Denkanstöße zum Thema „Klimawandel und Bewahrung der Schöpfung.“ Auch die auffällig prekäre Situation Indigener Völker muss in diesem Kontext gesehen werden. Seit Eroberung ihrer Lebensräume auf allen Kontinenten vor mehr als 500 Jahren ist heute die Verletzbarkeit dieser Menschen größer denn je.
So wird der Urbevölkerung, die meist in entlegene und daher wenig entwickelte Regionen abgedrängt wurde, sowohl von der Natur als auch der übrigen Mehrheitsgesellschaft ein permanenter Überlebenskampf abverlangt; der Klimawandel ist da eine zusätzliche Bedrohung. In Deutschland betrauern wir die beinahe täglichen Verluste von Artenvielfalt; sollten wir nicht auch die kulturellen Besonderheiten Indigener Völker sehen und diese schützen, ihre Rechte auf Sicherheit und Selbstbestimmung verteidigen, statt gleichgültig zuzuschauen, wie sie durch rigorose Wirtschaftsstrukturen in ihrer Existenz bedroht werden?
Deshalb bitte ich Sie im Namen von pax christi, gerade auch anläßlich Ihrer bevorstehenden Lateinamerika-Reise, widmen Sie der Grundrechts-Position Indigener Völker, die der ILO-Konvention 169 zugrunde liegt, die Aufmerksamkeit, die sie verdient und setzen Sie die Ratifizierung wieder auf die Agenda des Kabinetts.
Sehr geehrte Frau Dr. Merkel, auch die Bundesrepublik Deutschland sollte sich in den Kreis derjenigen EU-Länder einreihen, die dieses - seit 1989 gültige - Rechtsinstrument ratifizieren.
Warum müssen humane Gesichtspunkte so oft hinter wirtschaftlichen Interessen zurückstehen?